Außenjalousien, Raffstores, Rollläden und Markisen bieten effektiven Sonnenschutz.
Äußere Abschlüsse (Außenjalousien, Raffstores, Rollläden, Markisen, Drehläden, ungeführte oder geführte Faltläden sowie Schiebeläden) sind „Klassiker“ und bieten einen wirksamen Sonnenschutz. Allerdings wird oft die Tageslichtnutzung eingeschränkt, so dass Kunstlicht notwendig wird. Winkelselektive und steuerbare Systeme ermöglichen unterschiedliche Einstell- und Anpassungsmöglichkeiten und machen diese Systeme sehr leistungsfähig. Der g-Wert ist aber abhängig von der Winkelstellung, dem Öffnungsgrad und dem Sonneneinfallswinkel. Eine Simulation aller möglichen Winkelstellungen ist aufwendig und in der Praxis nicht üblich. Um dennoch Kennwerte für eine genauere Planung zu erhalten, wird der g-Wert für typische Anwendungsfälle gemessen oder berechnet. Folgende Faktoren haben auch einen Einfluss auf die Temperatur im Scheibenzwischenraum (SZR) bzw. die innere Oberflächentemperatur und damit auch auf den g-Wert (Wärmestrom qi):
Einbausituation (Vertikal- oder Überkopf) und Orientierung der Fassade,
Einstrahlungsleistung und -winkel,
Art der Beschichtung auf der Lamelle,
Absorptionsgrad des Behangs und Lamellenfarbe,
Art der Hinterlüftung des Behangs,
Wärmeübergangswiderstände innen und außen,
Raum- und Außentemperatur.
Neben den licht- und wärmetechnischen Anforderungen gibt es eine Vielzahl weiterer Aspekte, die vom Planer beachtet werden müssen. Diese werden in der Produktnorm DIN EN 13659 (Abschlüsse außen – Leistungs- und Sicherheitsanforderungen) beschrieben. Die CE-Kennzeichnung ist gemäß der Produktnorm verbindlich. Als mandatierte Eigenschaft sind in der aktuellen Produktnorm zusätzlich zum Widerstand gegen Windlasten auch der Wärmedurchlasswiderstand (Uges) und der Gesamtenergiedurchlassgrad (gtotal) hinzugekommen.
Die EN 1932:2013 "Abschlüsse und Markisen – Widerstand gegen Windlast, Prüfverfahren und Nachweiskriterien“ soll überarbeitet werden, um praxisnähere Prüfverfahren für den Widerstand gegen Windlast zu definieren. Die Einteilung erfolgt in verschiedene Widerstandsklassen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus. Die Berechnung des Winddruckes und die Zuordnung zu einer Widerstandsklasse erfolgen nach dem Anhang B der EN 13659. Hinweise zu Klassifizierung und Ausschreibung sowie Praxisbeispiele beinhaltet die ift-Richtlinie AB-01/1 Einsatzempfehlungen für äußere Abschlüsse.
Weitere in der DIN EN 13659 genannte Eigenschaften sind nicht mandatiert, d.h. hier können Kennwerte optional ermittelt und ausgewiesen werden, beispielsweise Widerstand gegenüber Schneelast, Bedienkraft, Falschbedienung, Eckbelastung von Drehläden, Widerstand der Verriegelungsvorrichtungen gegenüber Einbruchversuchen, mechanische Lebensdauer, Nutzungssicherheit oder Dauerhaftigkeit (Farbbeständigkeit, Beibehaltung des Aussehens, Bruchfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Maßbeständigkeit). Es besteht zwar keine bauaufsichtliche Pflicht, die weiteren Anforderungen zu prüfen, nachzuweisen und im CE-Zeichen zu deklarieren, aber für die Gebrauchstauglichkeit und die Produktqualität sind diese Eigenschaften von großer Bedeutung, sodass in Ausschreibungen verlässliche Kennwerte gefordert werden sollten.
Raffstores mit winkelselektiver Geometrie können sich den verändernden Lichtbedingungen besonders gut anpassen. Durch unterschiedliche lichttechnische Eigenschaften der Lamellen ergibt sich ein weiter Anwendungsbereich. Bei diesen Systemen ist die Berechnung, Planung und Steuerung besonders wichtig, da bereits geringe Abweichungen der Winkelstellung zu anderen Eigenschaften führen.