Außenliegende Sonnenschutzsysteme wie Verglasungen, Rollläden oder Raffstores schützen Gebäude vor Überhitzung, optimieren Tageslichtnutzung und verbinden Energieeffizienz mit architektonischer Gestaltung.
Moderne Gebäude werden geprägt durch Transparenz, Eleganz und große Glasflächen, die den Innenraum optimal mit gesundem Tageslicht versorgen und eine optimale Verbindung zwischen Innen- und Außenraum ermöglichen. Dies sollte aber nicht zulasten des Energieverbrauchs führen, indem Schwächen in der Gebäudehülle einfach durch eine Klima- oder Heizanlage kompensiert werden. Hierfür stehen eine Vielzahl an feststehenden oder beweglichen Sonnenschutz- und Blendschutzsystemen sowie Sonnenschutzgläsern zur Verfügung, mit denen die gefährliche Überhitzung von Gebäuden verhindert werden kann. Bei der Planung sollte dringend die zukünftige, klimabedingte Veränderung der Wetterbedingungen beachtet werden, denn die Wissenschaft prognostiziert eine weitere Zunahme von Temperaturen und Hitzetagen in Europa und Deutschland.
Die Vielfalt außenliegender Sonnenschutzsysteme reicht von bedruckten und elektrochromen Verglasungen, neuen Materialien und Oberflächenbeschichtungen bis zu PV-Modulen, die neben der Verschattungsfunktion auch noch Energie produzieren. Innenliegende Systeme werden aufgrund ihrer begrenzten Verschattungsleistung (zu hohe g-Werte) nur in ihrer Funktion als Blendschutz behandelt. Neben dem Sonnenschutz muss aber auch die Gebrauchstauglichkeit beachtet werden.
Sonnenschutz und Blendfreiheit können nur durch eine integrative Planung energieeffizient, kostengünstig und nachhaltig erreicht werden und müssen dabei die geplante Nutzung des Innenraums berücksichtigen. Hierzu gehören auch Systeme zur Tageslichtlenkung, die das vorhandene Licht optimal in der Raumtiefe verteilen, den visuellen Komfort erhöhen und die Energiekosten reduzieren. Der Einsatz automatisch regelbarer Systeme ermöglicht weitere Energieeinsparpotenziale. Die Steuerung sollte auf jeden Fall während der Nutzungsphase weiter analysiert und optimiert werden. Thermischer Komfort ist auch bei großen Glasflächen möglich, wenn dies in der Planungsphase berücksichtigt wird. Nicht ein „Entweder-oder“, sondern ein „Sowohl-als-auch“ muss deshalb der Grundsatz für die Planung von Fassade, Sonnenschutz, Haustechnik und Beleuchtung sein.