Moderne Sonnenschutz- und Fassadensysteme mit intelligenter Steuerung reduzieren solare Wärmeeinträge, sichern thermischen Komfort, senken Kühlbedarf und erhöhen die Klimaresilienz von Gebäuden.
Gesundheit
Hitzewellen treten in Deutschland immer häufiger auf und stellen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Hohe Temperaturen belasten den menschlichen Kreislauf, beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und können – insbesondere bei älteren oder vorerkrankten Menschen – lebensbedrohlich sein. Trotzdem erhalten die gesundheitlichen Folgen von Hitze deutlich weniger Aufmerksamkeit als andere Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen. Ein wirksamer Hitzeschutz ist daher unverzichtbar. Durch geeignete Maßnahmen an Fenstern und Fassaden lässt sich die Überhitzung von Innenräumen deutlich reduzieren. Planer, Ingenieure und ausführende Unternehmen tragen hierbei eine zentrale Rolle: Sie können Bauherren gezielt beraten und dafür sorgen, dass Hitzeschutz bereits in Neubau und Sanierung konsequent umgesetzt wird.
Planung
Moderne Gebäude müssen Energieeffizienz, Komfort, Nachhaltigkeit und Klimaresilienz vereinen. Eine hohe Aufenthaltsqualität darf nicht durch erhöhten Energieverbrauch erkauft werden. Angesichts steigender Temperaturen und häufiger Hitzewellen ist es entscheidend, Klimaveränderungen bereits heute in die Planung einzubeziehen – auch über die Vorgaben der aktuell gültigen DIN 4108-2 hinaus (siehe Bauteil-Kennwerte und Bestimmungsverfahren). Fenster, Fassaden und Sonnenschutzsysteme beeinflussen das thermische und energetische Verhalten eines Gebäudes maßgeblich. Eine ganzheitliche Planung berücksichtigt daher Steuerung, Nutzerverhalten und Wartung von Anfang an. Intelligente, adaptive Verschattungssysteme mit automatischer oder tageszeitabhängiger Regelung tragen wesentlich zur thermischen Behaglichkeit bei und reduzieren den Kühlbedarf. Durch die Kombination aus guter Dämmung, Verschattung, Nachtlüftung und passiver Kühlung lässt sich in gemäßigten Klimazonen meist auf aktive Klimaanlagen verzichten.
Umsetzung
Große Glasflächen prägen die Architektur moderner Gebäude und schaffen helle, offene Räume mit hohem Tageslichtkomfort. Gleichzeitig steigt damit das Risiko der Überhitzung – besonders vor dem Hintergrund zunehmender Hitzetage infolge des Klimawandels. Ein wirksamer Sonnenschutz ist daher essenziell, um thermischen Komfort zu gewährleisten, Energieverbrauch zu senken und die Gebäudenutzung nachhaltig zu sichern. Außenliegende Sonnenschutzsysteme wie
bieten dabei die größte Wirksamkeit. Ergänzend können elektrochrome Verglasungen, bedruckte Gläser oder PV-Module eingesetzt werden, die zusätzlich Energie erzeugen. Eine integrative Planung, die Sonnenschutz, Tageslichtlenkung, Gebäudetechnik und Nutzung miteinander verknüpft, ermöglicht komfortable und energieeffiziente Lösungen. Entscheidend ist die intelligente Steuerung und regelmäßige Optimierung im Betrieb, um alle Potenziale zu nutzen.