Hitzeschutz und Sonnenschutz für Fenster und Fassaden

Hitzeschutz verbessert Klimasicherheit und Klimaresilienz von Gebäuden

Moderne Sonnenschutz- und Fassadensysteme mit intelligenter Steuerung reduzieren solare Wärmeeinträge, sichern thermischen Komfort, senken Kühlbedarf und erhöhen die Klimaresilienz von Gebäuden.

Schaubild zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels. Dargestellt sind direkte Effekte wie steigende Temperaturen und vermehrte Extremwetterereignisse mit Folgen wie Hitzestress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verletzungen oder Schimmelpilzbefall. Indirekte Auswirkungen umfassen Veränderungen der Luftqualität, verstärkte UV-Strahlung, die Verbreitung von Allergenen, Vektoren und wasserbürtigen Infektionen, Lebensmittelprobleme, antimikrobielle Resistenzen sowie psychische Belastungen. Soziale Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gesundheitsstatus, Mobilität oder sozioökonomischer Status beeinflussen das Ausmaß der Betroffenheit. Zusätzlich wird der Zusammenhang zwischen Klimawandel, Biodiversitätsverlust und sozialer Ungleichheit verdeutlicht.
Bild 1: Direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit (Quelle: RKI, Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit, Teil 1)

Gesundheit

Hitzewellen treten in Deutschland immer häufiger auf und stellen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. Hohe Temperaturen belasten den menschlichen Kreislauf, beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und können – insbesondere bei älteren oder vorerkrankten Menschen – lebensbedrohlich sein. Trotzdem erhalten die gesundheitlichen Folgen von Hitze deutlich weniger Aufmerksamkeit als andere Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen. Ein wirksamer Hitzeschutz ist daher unverzichtbar. Durch geeignete Maßnahmen an Fenstern und Fassaden lässt sich die Überhitzung von Innenräumen deutlich reduzieren. Planer, Ingenieure und ausführende Unternehmen tragen hierbei eine zentrale Rolle: Sie können Bauherren gezielt beraten und dafür sorgen, dass Hitzeschutz bereits in Neubau und Sanierung konsequent umgesetzt wird.

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Planung

Moderne Gebäude müssen Energieeffizienz, Komfort, Nachhaltigkeit und Klimaresilienz vereinen. Eine hohe Aufenthaltsqualität darf nicht durch erhöhten Energieverbrauch erkauft werden. Angesichts steigender Temperaturen und häufiger Hitzewellen ist es entscheidend, Klimaveränderungen bereits heute in die Planung einzubeziehen – auch über die Vorgaben der aktuell gültigen DIN 4108-2 hinaus (siehe Bauteil-Kennwerte und Bestimmungsverfahren). Fenster, Fassaden und Sonnenschutzsysteme beeinflussen das thermische und energetische Verhalten eines Gebäudes maßgeblich. Eine ganzheitliche Planung berücksichtigt daher Steuerung, Nutzerverhalten und Wartung von Anfang an. Intelligente, adaptive Verschattungssysteme mit automatischer oder tageszeitabhängiger Regelung tragen wesentlich zur thermischen Behaglichkeit bei und reduzieren den Kühlbedarf. Durch die Kombination aus guter Dämmung, Verschattung, Nachtlüftung und passiver Kühlung lässt sich in gemäßigten Klimazonen meist auf aktive Klimaanlagen verzichten.

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Kartenvergleich des Deutschen Klimaatlas zur Anzahl heißer Tage in Deutschland: Links die Normalwerte aus dem Zeitraum 1971–2000, rechts die Absolutwerte für das Kalenderjahr 2024. Die Karte zeigt einen deutlichen Anstieg heißer Tage (über 30 °C) in nahezu allen Regionen. Während früher nur im Südwesten und im Oberrheingraben mehr als zehn heiße Tage pro Jahr auftraten, weist die Karte für 2024 in großen Teilen Ost- und Süddeutschlands – insbesondere um Dresden, Berlin, Stuttgart und München – bis zu 30 heiße Tage auf.
Bild 2: Vergleich klimabedingter Wetterveränderungen mit Anzahl der Hitzetage (Tage mit Höchsttemperaturen von mindestens 30 °C) am Beispiel des Jahres 2024 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1971 bis 2000 (Quelle: DWD Klimaatlas, www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaatlas/klimaatlas_node.html)
Städtische Hochhausarchitektur am Potsdamer Platz in Berlin mit moderner Glasfassade. Im Zentrum des Bildes steht ein verglastes Bürogebäude mit abgerundeter Form, flankiert von weiteren Hochhäusern mit unterschiedlichen Fassadenmaterialien. Im Vordergrund ist der Platzbereich mit Passanten sichtbar.
Bild 3: Moderne Glasarchitektur am Beispiel Potsdamer Platz (Bild: Michael Rossa, ift Rosenheim)

Umsetzung

Große Glasflächen prägen die Architektur moderner Gebäude und schaffen helle, offene Räume mit hohem Tageslichtkomfort. Gleichzeitig steigt damit das Risiko der Überhitzung – besonders vor dem Hintergrund zunehmender Hitzetage infolge des Klimawandels. Ein wirksamer Sonnenschutz ist daher essenziell, um thermischen Komfort zu gewährleisten, Energieverbrauch zu senken und die Gebäudenutzung nachhaltig zu sichern. Außenliegende Sonnenschutzsysteme wie

bieten dabei die größte Wirksamkeit. Ergänzend können elektrochrome Verglasungen, bedruckte Gläser oder PV-Module eingesetzt werden, die zusätzlich Energie erzeugen. Eine integrative Planung, die Sonnenschutz, Tageslichtlenkung, Gebäudetechnik und Nutzung miteinander verknüpft, ermöglicht komfortable und energieeffiziente Lösungen. Entscheidend ist die intelligente Steuerung und regelmäßige Optimierung im Betrieb, um alle Potenziale zu nutzen.

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